Wenn Kinder richtig aufgedreht und voller Energie sind, kann das ganz schön aufregend werden – für sie selbst und für uns Erwachsene. Plötzlich springen sie auf und ab, rennen quer durchs Zimmer, lachen laut und scheinen einen endlosen Energieschub zu haben, den sie einfach nicht zügeln können. Manchmal fühlt es sich fast so an, als wäre da ein kleiner Wirbelwind in ihnen, der einfach nicht zur Ruhe kommen will. Für uns Eltern kann das einerseits amüsant sein und uns zeigen, wie lebendig unsere Kleinen sind. Andererseits kann es auch ganz schön anstrengend werden, wenn das Chaos überhandnimmt und die Nerven langsam blank liegen.
Solange die Kinder dabei in Sicherheit sind und weder sich selbst noch andere gefährden, ist es absolut okay, wenn sie ab und zu so richtig „verrückt“ spielen und ihre Energie rauslassen. Es ist ein ganz natürlicher Teil ihrer Entwicklung und wichtig für ihre motorischen Fähigkeiten, ihr Selbstbewusstsein und ihre Kreativität. Aber was, wenn das Energielevel so hoch bleibt, dass sich keine Ruhe mehr einstellt und es für alle Beteiligten stressig wird? Genau dann kommen die Herausforderungen – und wir brauchen Strategien, um dem kleinen Energiebündel zu helfen, wieder zur Ruhe zu kommen.
- gleichmäßige Bewegung: Nichts hilft so gut wie ein kleiner Tapetenwechsel – raus in die Natur! Frische Luft und sanfte Bewegung sind wahre Energie-„Entlader“. Ein entspannter Spaziergang durch den Park, ein kleiner Ausflug ins Grüne oder sogar ein gemeinsames Fangspiel auf der Wiese können Wunder wirken. Dabei kann man nebenbei spannende Gespräche führen oder ein kleines Worträtsel spielen – so lenkst du die Aufmerksamkeit spielerisch auf etwas Positives und der Kopf wird wieder frei.
- Entspannung: Atmen klingt so einfach, doch bewusstes Atmen hat eine enorme Wirkung auf Körper und Geist – auch bei Kindern. Legt euch zusammen auf den Lieblingsplatz, zum Beispiel das Sofa oder eine kuschelige Ecke. Ermutige dein Kind, langsam und tief durch die Nase einzuatmen und durch den Mund wieder auszuatmen. Wenn du selbst laut mitatmest, fühlt sich dein Kind sicher und weniger beobachtet. Diese kleinen Atempausen helfen, den Herzschlag zu beruhigen und den Geist zu entspannen.
- Ablenkung: Manchmal hilft es, die Aufmerksamkeit des Kindes sanft umzulenken. Statt im Trubel weiterzumachen, könnt ihr gemeinsam aufräumen – das bringt Struktur und ein Erfolgserlebnis. Oder ihr startet ein ruhiges Spiel, puzzelt zusammen oder lest eine Geschichte vor. Solche Tätigkeiten beruhigen den Geist und schaffen eine angenehme Routine, die das Energielevel senkt.
- Musik: Musik ist ein mächtiges Werkzeug, um Emotionen zu steuern. Sanfte, ruhige Melodien können deinem Kind helfen, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Egal, ob ihr gemeinsam klassische Musik hört oder spezielle Entspannungs-Playlists für Kinder auflegt – oft wirkt die Kombination aus vertrauter Stimme und Musik besonders beruhigend.
- Ein sicherer Ort: Manchmal brauchen Kinder einfach einen Rückzugsort, an dem sie sich geborgen fühlen. Eine kleine Kuschelecke mit Kissen, Decken und vielleicht dem Lieblingsstofftier schafft eine Wohlfühloase, wo sie kurz durchatmen können. So ein Ort signalisiert: „Hier darf ich mich ausruhen und bin geschützt.“ Du kannst deinem Kind auch helfen, diesen Ort aktiv zu gestalten – das macht den Rückzug noch wertvoller.
- Snack: Manchmal steckt hinter dem Aufgedrehtsein auch ein kleiner Hunger oder ein schwankender Blutzuckerspiegel. Ein gesunder Snack, wie frisches Obst, Gemüsesticks oder ein bisschen Käse, kann helfen, den Körper zu stabilisieren und die Konzentration zurückzuholen. Besonders Möhren sind beliebt – knackig, süßlich und voller Vitamine. Das gemeinsame Snacken kann auch eine kleine Pause vom Trubel sein.
Geduld und Gelassenheit – das A und O
Wichtig ist, dass du als Elternteil Ruhe bewahrst und dein Kind nicht für sein aufgedrehtes Verhalten bestrafst oder schimpfst. Kinder spüren sofort, wenn die Stimmung angespannt wird – das kann die Situation verschärfen. Stattdessen hilfst du deinem Kind am meisten, wenn du mit Geduld und Gelassenheit reagierst und selbst als Vorbild vorangehst. So lernen Kinder, dass Ruhe und Entspannung möglich sind, auch wenn es mal hoch hergeht.
Denke daran: Jedes Kind ist einzigartig und braucht manchmal unterschiedliche Herangehensweisen, um zur Ruhe zu kommen. Vielleicht musst du ein bisschen experimentieren, bis du die passenden Strategien für deine Familie gefunden hast. Wichtig ist, dass ihr gemeinsam daran arbeitet und eure Verbindung stärkt – denn Liebe, Verständnis und ein sicherer Rahmen sind die besten Voraussetzungen für ausgeglichene und glückliche Kinder.