Das süße Lächeln und die sanften Schlafgeräusche eines Babys sind für viele Eltern der Inbegriff von Glückseligkeit. Doch plötzlich, scheinbar aus dem Nichts, beginnt das Baby zu weinen. Dieses Szenario ist vielen Eltern nur allzu bekannt und kann auf ein häufiges Phänomen hinweisen: Koliken. In diesen Momenten fühlen sich Eltern oft ratlos und vor allem hilflos, denn Nichts scheint zu helfen.
Koliken und 3-Monats-Koliken bei Babys
Koliken sind nicht ungewöhnlich, aber das bedeutet nicht, dass sie für Eltern leicht zu bewältigen sind. Koliken sind gekennzeichnet durch anhaltendes, intensives Weinen bei ansonsten gesunden und gut genährten Babys. Sie treten oft schon in den ersten Lebenswochen auf und können bis zum dritten Lebensmonat andauern. Dann verschwinden sie meist schlagartig. Hier sprechen wir von den sogenannten 3-Monatskoliken.
Was ist die Ursache von Koliken?
Die genaue Ursache von Koliken ist nicht eindeutig geklärt, aber man nimmt an, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen können. Dazu gehört ein unreifes Verdauungssystem, aber auch Überempfindlichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln (Laktoseintoleranz), emotionale Einflüsse oder sogar physische Schmerzen (KISS-Syndrom).
Ebenso wie die Ursachen sind auch die Symptome mannigfaltig. Von exzessivem Schreien, das scheinbar unstillbar ist, über einen aufgeblähten, harten und angespannten Bauch (bei physischen Problemen nicht zwingend), Schreien vor allem nach den Mahlzeiten und am Abend, angezogene Beinchen, Krümmen und Überstrecken bis hin zu gegebenenfalls häufigerem Spucken kann alles auf Koliken hindeuten.
Wie können Eltern damit umgehen?
Eltern können unterschiedlich Maßnahmen ergreifen, aber wenn die Sorge und die Belastung zu groß werden, sollten sie sich immer ärztlichen Rat holen. Danach richtet sich dann auch die Behandlungsmethode. Stellt der Arzt eine körperliche Ursache, wie eine Nahrungsmittelintoleranz oder sonstige Allergien fest, so wird er den Eltern die entsprechenden Maßnahmen erklären und einleiten.
Sollten keine körperlichen Ursachen festgestellt werden, so ist das natürlich für die Eltern befreiend, aber das Baby weint immer noch und die Belastung ist weiterhin groß. In diesem Fall können Eltern versuchen beruhigende Maßnahmen, wie sanftes Wiegen, leises Summen oder eine vorsichtige Bäuchlein-Massage anzuwenden. Die Hebamme gibt hier die besten Tipps und Tricks.
Auch Änderungen in der Ernährung, falls das Baby gestillt wird, können hilfreich sein. Bestimmte Lebensmittel, wie koffeinhaltige Getränke, blähende Nahrungsmittel, wie Salatgurke und Sahne oder stark gewürzte Speisen, können die Koliken beeinflussen. Bei Flaschennahrung könnte ein Wechsel zu speziellen, leicht verdaulichen Formeln erwogen werden.
Es gibt außerdem verschiedene probiotische Produkte die eine Hilfestellung bei Koliken sein können. Diverse Studien zeigen signifikante Verbesserungen bei Koliken für den Milchsäurestamm Lactobacillus Reuteri von DSM 12246. Einfach zu dosieren lassen sich besonders die probiotischen Produkte in Tropfenform. Oft können Sie auf den Schnuller gegeben werden oder auch direkt in den Mund des Babys.
Auf keinen Fall dürfen Eltern vergessen in diesen Situationen Selbstfürsorge zu betreiben. Die Betreuung eines Babys mit Koliken kann unglaublich kräftezehrend und stressig sein. Nehmen Sie sich Pausen, teilen Sie die Verantwortung mit dem Partner und suchen Sie Unterstützung von Freunden, der Familie und der Hebamme.